NKT-R3 vs. Yaesu VX-3 – ein Testbericht

Vor knapp 2 Jahren entschloss ich mich, mir eine leichtgewichtige Alternative zu meinem guten, aber betagten Standard C500 zuzulegen. Die Wahl fiel nach einigem Umsehen auf das VX-3 von Yaesu. Letztlich ausschlaggebende Punkte, neben der Größe, waren einerseits der Breitbandempfänger, andererseits der relativ günstige Preis (ca. 160-180€). Ziel: Ein einziges Gerät, was so klein ist, dass man es wirklich immer dabei haben kann, und dabei Handfunkgerät, Scanner und Weltempfänger vereint.
Im Vorfeld wurden von befreundeten OM einige Kritikpunkte genannt, die sich jedoch allesamt nicht bestätigten:

  • Zu geringe Sendeleistung von nur 1,5 bzw. 1 Watt. Die handelsüblichen 5 Watt sind jedoch rechnerisch nur ca. eine S-Stufe mehr, und auch in der Praxis funktioniert es mit der Ausgangsleistung des VX-3 verblüffend gut. Vor allem für den Betrieb auf 2m hat sich eine längere als die doch sehr kleine mitgelieferte Antenne bewährt.
  • Schlechte ZF-Filterung, daher häufige Störgeräusche in der Stadt durch Bündelfunk u.ä.. Vereinzelt traten Störgeräusche auf, jedoch nie so stark, dass sie den Funkbetrieb ernsthaft beeinträchtigt hätten.
  • Kein 6,25kHz-Kanalraster. Einerseits schade, andererseits weiß ich keine Anwendung außer PMR446, für die dieses Kanalraster überhaupt nötig wäre. PMR empfangen geht jedoch zur Not sicherlich auch mit etwas danebenliegendem VFO (ist schließlich FM); Senden ist ohne Frequenzerweiterung gar nicht möglich. Diese habe ich nicht vorgenommen – schließlich habe ich keine zwei teuren Amateurfunkprüfungen abgelegt, um mich illegal auf „Jedermann“-Frequenzen herumzutreiben.
  • Keine Möglichkeit, 4m-BOS-Funk zu hören (der UKW-Radiobereich beginnt, gemäß japanischem Standard, schon bei 76 MHz; in diesem Bereich ist nur WFM-Empfang möglich). Mal ganz abgesehen von der Illegalität interessiert mich BOS-Funk aber schlichtweg nicht.

Ich will an dieser Stelle keinen ausführlichen Testbericht zum Yaesu VX-3 schreiben. Die Geräte renommierter Markenhersteller sind mittlerweile eigentlich alle recht bedenkenlos kaufbar, und auch das VX-3 stellt keine Ausnahme hiervor da.
Vor allem vom Breitbandempfänger darf man keine Wunder erwarten, aber insgesamt handelt es sich um ein solides Gerät was seinen Zweck hervorragend erfüllt.

Nun kommen seit einiger Zeit verstärkt äußerst preisgünstige Nachbauten des VX-3 auf den Markt. Ich denke, jedem sollte klar sein, dass ein Gerät für ca. ¼ des Preises technisch nicht mithalten kann. Dennoch handelt es sich um für Amateurfunkzwecke taugliche Geräte, und wer sehr wenig Geld hat oder -wie ich- ein Drittgerät sucht, das für alle Fälle immer im Rucksack dabei sein kann, für den stellen solche „Billigfunken“ durchaus eine Option dar.
Als mir für gerade mal 15€ ein kaum gebrauchter VX-3-Nachbau, in diesem Fall das NKT-R3 (reines UHF-Gerät), angeboten wurde, konnte ich also nicht nein sagen. Doch wie schlecht ist es wirklich? Hierzu nun ein Erfahrungsbericht.

Auspacken (neudeutsch „unboxing“):
Das Gerät kommt in einem in Hochglanz bedruckten Karton. Darin befindet sich neben dem Funkgerät selbst der passende Akku (gleiches Modell wie beim Original; als Nachbau-Ersatzakku für ca. 5€ zu haben), eine kurze Anleitung (auf Chinesisch und schlecht übersetztem Englisch), eine kurze Antenne (SMA, kein Reverse-SMA!), ein USB-Ladekabel inkl. Netzteil (allerdings für englische Steckdosen), ein anschraubbarer Gürtelclip und eine Ohrhörer-Mikrofonclip-Kombination (die sich entgegen erster Befürchtungen durchaus angenehm tragen lässt). Zusätzlich bekam ich ein PC-Programmierkabel dazu.
Das Gehäuse und auch das Display gleichen denen des VX-3 nahezu völlig; die Verarbeitung ist natürlich auf einem niedrigeren Niveau, aber durchaus robust. Das Innenleben ist wie beim Original um einen großen Metallkühlkörper herum aufgebaut; das Gehäuse fühlt sich zwar minderwertiger an, hat aber auch einen (versehentlichen) Sturz auf einen Schotterweg gut überstanden.

Der Empfänger:
Die Empfindlichkeit des Empfängers ist überraschend gut und im Vergleich kaum bis gar nicht schlechter als bei Vergleichsgeräten. Natürlich hinkt es bei der Großsignalfestigkeit und Selektivität – so war zum Beispiel das Relais DB0FUS (439,200 MHz) auch noch als „Geistersignal“ auf 439,2375 MHz (eigentlich DB0TVH) zu hören. Sobald letzteres Relais aufgetastet wurde, waren jedoch nur noch schwache Intermodulationseffekte wahrnehmbar. Insgesamt nicht schön, aber noch akzeptabel.
Anders als bei anderen Geräten, die ich ausprobiert habe, ist die Abstimmung des Empfängers nicht spürbar verzögert. Abstimmbar ist der VFO übrigens von 400 bis 470 MHz. Zu den wählbaren Frequenzrastern finden sich im Internet widersprüchliche Angaben – mein Gerät beherrscht ausschließlich 5kHz und 6,25kHz-Schritte. Während mit letzterer Einstellung zwar uneingeschränkte Kompatibilität zum im Amateurfunk verbreiteten 12,5er-Raster herrscht, sind die zusätzlichen Abstimmschritte aber unnötig verlangsamend. Die Rauschsperre ist im Menü einstellbar, allerdings musste ich bisher nie nachregeln.
Die NF-Wiedergabe war im Originalzustand schon bei kleinster Lautstärke unangenehm laut, zudem gibt das Gerät beim Einschalten (und wenn der Akku leer ist) ein lautes, schrilles Piepen von sich. Die Tastentöne lassen sich abschalten, dies jedoch nicht. Eine erhebliche Verbesserung brachten ein Widerstand (ca. 20 Ohm) in Reihe zum Lautsprecher, und zusätzlich ein Kondensator parallel dazu, um die Höhen zu bedämpfen. Der Lautsprecher ist im Originalzustand nur durch Kontaktfedern mit der Hauptplatine verbunden – an sich eine schlaue Idee, da so kein Kabel versehentlich reißen kann, allerdings war es für den Umbau erforderlich, eine der Federn durch ein Stückchen Litze zu ersetzen. Der Lautstärkeregelbereich ist zwar immer noch nicht großartig, in der Praxis aber ausreichend.
Etwas verwirrend ist die Balkenanzeige: Sie entspricht der des VX-3, dient aber ausschließlich der Lautstärke – ein S-Meter ist nicht vorhanden.
Noch kurz ein Wort zum Radio: Dieses beschränkt sich auf UKW, ist aber ebenfalls überraschend empfindlich und klingt mit den Modifikationen am Lautsprecher sogar besser als das des VX-3.

Der Sender:
Gleich beim ersten Drücken der PTT-Taste fällt auf, dass die Umschaltung mit einer spürbaren Verzögerung geschieht. Dieses Phänomen habe ich schon bei vielen Geräten dieser Preisklasse beobachtet. Außer für extrem schnelle „Klönrunden“ sollte dies jedoch kein Problem darstellen.
Die Ausgangsleistung beträgt ca. 1,5 Watt und sinkt bei Umschalten auf „low“ auf ca. 1,2 Watt (gemessen an einem Messplatz). Vermutlich hängt sie auch vom Ladezustand des Akkus ab. Hier wäre eine Stufe, die die Bezeichnung „low“ auch verdient, wünschenswert.
Die Modulation ist hell und deutlich und wurde auf Nachfrage ausschließlich positiv beurteilt. Die Umschaltung zwischen breitem und schmalem FM (immer wichtiger für Relais im 12,5kHz-Raster) ist ebenso möglich wie die Verwendung verschiedener Ablagen oder CTCSS- und DCS-Töne für Senden und Empfang.Gerade für unterwegs praktisch ist die eingebaute VOX-Funktion, die zufriedenstellend funktioniert – immerhin, denn das VX-3 hat gar nicht erst eine. Der Anschluss von anderem als dem mitgelieferten Headset dürfte sich jedoch schwierig gestalten, da hierzu eine leicht versenkt eingebaute 4-polige 2,5mm-Klinkenbuchse. Einen passenden Stecker hat wohl kaum jemand in der Bastelkiste herumliegen, vom fummeligen Anlöten ganz zu schweigen.

Programmierung:Das Gerät besitzt 100 Speicherplätze für Funk und 20 für den Radioteil. Zwar lassen sie sich auch manuell programmieren, gerade bei mehreren Geräten oder vielen zu speichernden Frequenzen erleichtert es das Programmierkabel aber enorm. Immerhin gibt es überhaupt so etwas; zum VX-3 existiert meines Wissens keine solche Möglichkeit.
Die erste Überraschung: Obwohl sich das Funkgerät per USB laden lässt, hat das Programmierkabel ausschließlich eine serielle Schnittstelle. Das stellte mich vor ein Problem, da keiner meiner standardmäßig verwendeten PCs noch so eine Schnittstelle hat und ich auch kein USB-Adapterkabel parat hatte. Nachdem doch ein geeigneter PC gefunden war die nächste Ernüchterung: Die beiliegende Software war zickig und konnte das Gerät zwar auslesen, aber nur die Menüparameter ändern, nicht die Speicherkanäle. Kurz: Sie ist völlig nutzlos. Durch den OM, von dem ich das Gerät erworben hatte, bekam ich aber glücklicherweise eine neuere Programmversion, die zwar immer noch zickig ist, aber ihren Dienst verrichtet. (Aus naheliegenden Gründen kann ich diese Programmversion hier nicht zum Download bereitstellen; sollte jemand vor dem gleichen Problem stehen, sende ich sie jedoch gern per E-Mail zu.)

Ein Fazit:
Das NKT-R3 hat einige Schwächen, überrascht jedoch durchaus mit positiven Eigenschaften und ist seinem Vorbild in ein paar Details sogar voraus.
Wie schon eingangs erwähnt kann wohl niemand ernsthaft erwarten, dass ein Funkgerät für 30-40€ mit einem für den vierfachen Preis vergleichbar ist. Wer sich dessen bewusst ist und nur gelegentlich unterwegs auf 70cm qrv sein möchte, kann aber durchaus zugreifen.

Kronsberggeflüster

Gestern fand im Rahmen ihres Februar-OV-Abends der erste „Spieleabend“ der Schwarzen Bären (DARC-Ortsverband H48) in diesem Jahr statt. Nachdem zunächst geplant war, dass diverse Referenten unterschiedliche digitale Betriebsarten vorstellen, stellte sich während der Planung schnell heraus, dass sich schon mit einem Thema ein Abend gut füllen lassen würde – was die Sache auch gleich noch für alle Beteiligten entspannter macht.
Also ging es gestern ganz ausführlich um die Betriebsarten WSPR sowie JT65 (beides MFSK-Varianten von Joe, K1JT). Jürgen, DL2ZQ, stellte beide vor und zeigte in diesem Rahmen diverse von ihm konstruierte Mini-Kurzwellenantennen im Handtaschenformat, mit denen er erfolgreich QRP-Betrieb durchführt. Auch die Bedienung der einzelnen Programme wurde detailliert und für alle verständlich erläutert.
Dann ging es in die Praxis: Mit der von Roland, DF1OE und Eugen, DL5UHR bereitgestellten Funkstation wurde sowohl in WSPR als auch in JT65 Betrieb auf dem 40m-Band durchgeführt. Als Antenne diente eine ca. 1,5m lange Mobilantenne an Eugens draußen geparktem Wohnmobil. Und das ging -wohl nicht zuletzt wegen des guten (hohen und freien) Standorts- richtig gut: Unser 5W-WSPR-Signal wurde nicht nur quer durch Europa, sondern sogar in Australien gehört.
Kurz: Es war für alle ein interessanter Abend, und sicher haben nicht wenige nun Lust bekommen, selbst Versuche mit diesen interessanten Betriebsarten anzustellen.

Im April werde ich das Vergnügen haben, im Anschluss an die Jahreshauptversammlung der Schwarzen Bären, allen Interessierten das Thema PSK näherzubringen. Der Veranstaltungsort und weitere Details werden rechtzeitig im Rundspruch bekanntgegeben.

Zum Schluss noch eine kurze bildliche Nachlese:

SAQ Christmas transmission 2012

Oh, was I looking forward to last year’s final SAQ transmission. While some of my „normal“ friends might argue that it’s always the same, it is still exciting to listen to VLF every time. Not only are there notable differences in propagation and atmospheric noise, especially when comparing summer and winter, it is also interesting to build new equipment or try out different locations. And since, at least when it comes to SAQ, there are not that many occasions for testing during the year, it is something to look forward to every time.

So, this was my setup: 20m loudspeaker cable (also used as an universal short-wave antenna, being fed through an 1:9 UnUn), homebrew VLF converter (following the „MRK-20“ schematic), Icom IC-728 transceiver for reception – all setup at my QTH in Barsinghausen.
While the equipment itself proved to work quite well, all I received below 30 kHz was strong humming and hissing, reaching peaks between S7 and S9. I did get up early on Christmas morning, hoping that I would receive something, anyway, but had no luck.
I have to add that the man-made noise level seems to have vastly increased since the year before, when I used virtually the same setup. The 80m band was also heavily affected – while it worked quite okay the year before, it now was hard to use even in digital modes, not to speak of phone (which also explains why I only got 32 QSOs (55 in 2011) in the DARC Christmas Contest, even though I was now allowed to use both 80m and 40m instead of only 80m – but that’s a different story).
Since I’m pretty sure that it is none of our gadgets (I tried shutting off about anything in the house), I guess all our neighbours bought themselves new plasma TVs. 🙁

I’ll spare you with a recording of that noise (not sure I even made one), but because some befriended OMs already requested it, here’s a recording of what SAQ can sound like, made by Manfred, DL6OBJ: grimetondez2012_dl6obj.ogg

So, what can we do to cope with the situation? Several possibilities come to mind:

  • Sue all those manufacturers of „noisy“ equipment (no chance of real success)
  • Move to a very rural area (not planning on doing so, soon)
  • Hack into the local power grid, causing a power outage for the time SAQ transmits (actually I like that idea, but it’s not only illegal, but also not as easy in reality as it looks like in Matrix)
  • Make your equipment portable and go outside (I’ll go with that one)

It has shown that it’s often sufficient to move a few kilometers away from any settlements. Also, getting up a hill or something like that might not be a bad idea, even though height is said to have little influence on VLF.
Most people would just take their stuff, get into their car and so exactly so, but since I have neither a car nor a driver’s license, it has to be even more portable for me. Wilfried, DJ1WF, has published a building description for a handheld VLF receiver I’m looking forward to solder myself: http://www.vlf.it/fritz/pocketrx.html

The results he’s achieving with such a small and simple device sound quite promising:

Hope I’ll be writing a more successful report after this year’s Alexanderson day!