Gedanken zu Amateurfunk und der Situation in der Ukraine

Im Rahmen des aktuellen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine kommt es in Amateurfunkkreisen offenbar zu Forderungen, keinen Funkverkehr mit russischen Stationen mehr durchzuführen. Zudem sollen die Verbände wie der DARC sich positionieren.
Der Betreiber der zur internationalen Rufzeichenabfrage populären Website qrz.com hatte sich vorübergehend dazu entschlossen, den Zugriff auf russische Rufzeichen zu unterbinden.

In §2 des für uns in DL geltenden Amateurfunkgesetzes heißt es: „Im Sinne dieses Gesetzes ist […] Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird; […]“
Sicher kennt jede*r von uns diesen Satz noch aus Zeiten der Amateurfunkprüfung. Die in diesem Kontext relevanten Punkte sind „Unterstützung von Hilfsaktionen“ sowie „Völkerverständigung“, wobei ersterer hier nur sehr bedingt angewendet werden kann und das Feld den humanitären Hilfsorganisationen überlassen werden sollte, denen wir wiederum ggf. unsere Hilfe anbieten können.

Der Auftrag der Völkerverständigung ist jedoch eindeutig, ebenso wie die Tatsache, dass Verständigung naturgemäß nur dann stattfinden kann, wenn man miteinander redet. Insofern frage ich mich, weshalb wir genau dies nicht mehr tun sollten. Ich sehe dadurch beim besten Willen keinen Vorteil, jedoch beispielsweise die Gefahr von Ressentiments durch die erfahrene Ablehnung. Jemanden umstimmen, ein Statement setzen, oder gar eine größere Veränderung bewirken lässt sich auf diese Weise sicher nicht.
(Sicher gäbe es andere mögliche Aktionsformen, die jedoch rechtlich nicht mit dem Amateurfunk vereinbar sind und somit an dieser Stelle nicht näher diskutiert werden sollen.)

Dass wir Funkamateure, ebenfalls im Sinn der Völkerverständigung und des weltweiten Miteinanders, grundsätzlich für Frieden und Freundschaft stehen und dementsprechend handeln sollten, halte ich für völlig selbstverständlich. Wobei hier nicht vergessen werden darf, dass Frieden ein Privileg ist, welches -leider!- nicht allen Menschen auf der Welt zuteil wird.

Natürlich wird es in Russland, Belarus und auch anderswo Funkamateure geben die diesen Krieg befürworten und sich auf Seite Russlands stellen, solche die ihn ablehnen, und auch welche, die sich gar nicht näher mit dem Thema beschäftigen und somit keine konkrete Meinung dazu haben.
Hierbei wird aber gerne übersehen, dass nicht allen Menschen die gleichen Informationen als Grundlage zur Meinungsbildung zur Verfügung stehen. Gerade in Russland ist durch die erschreckenden rechtlichen Entwicklungen keine mit unseren relativ freien westlichen Medien vergleichbare Berichterstattung gewährleistet. Wir urteilen also auch hier von einer privilegierten Position aus über andere.
Nebenbei darf auch die schiere geographische Größe Russlands nicht vergessen werden, durch die weite Teile des Landes und seiner Bevölkerung viel weiter vom Kriegsgeschehen entfernt sind als wir – was, entsprechend der menschlichen Natur, für ein anderes Verhältnis dazu sorgen wird.
Und nicht zuletzt gilt, dass dies ein von Machthabern und nicht vom Volk -dessen Teil unsere Hobbykolleg*innen sind- ausgehender Krieg ist. Jene, die wir erreichen können sind also nicht die, die wir erreichen müssten, um eine realistische Chance zu haben, etwas zu bewirken.

Funkamateure sind Menschen, Individuen – das soll nicht geleugnet werden. Und als solche haben sie unterschiedliche Meinungen und Charaktere wie alle anderen Menschen auch.
Es muss aber unbedingt unterschieden werden zwischen dem was innerhalb und außerhalb unseres Hobbys stattfindet. Nicht umsonst gilt nach wie vor die ungeschriebene Regel, dass Politik und Diskussionen darüber nichts auf den Bändern zu suchen haben, vor allem nicht auf der Kurzwelle. Dies ist eine essenzielle Voraussetzung für den Amateurfunk in seinem vorgesehenen Sinn und Zweck, nichts optionales!

Grundsätzlich halte ich eine klare Positionierung seitens Firmen, zivilen Organisationen, etc. zu kontroversen Themen für wichtig – die verbreitete Haltung, sich möglichst neutral zu verhalten um niemanden vor den Kopf zu stoßen, verurteile ich aufs Allerschärfste.
Aber ist das hier, am Beispiel des DARC, wirklich der Fall? Meine Antwort darauf ist ganz klar: Nein.
Natürlich darf und sollte sich jede*r Einzelne politisch positionieren, aber ein Teil unseres Hobbys ist Politik nicht. Es gibt innerhalb des Amateurfunks schlichtweg keinen Raum, in dem eine solche Positionierung möglich oder sinnvoll wäre. Sie dennoch zu fordern ist ein klassischer Kategorienfehler.

Wer sich persönlich nun beispielsweise dazu entschließt, ab sofort keinen Funkverkehr mit russischen Stationen mehr durchzuführen, kann dies natürlich tun, egal was ich oder irgendjemand sonst davon hält. Den Menschen, die gerade in der Ukraine Not leiden, ist dadurch jedoch herzlich wenig geholfen.
Und eigentlich sollte es gar nicht explizit erwähnt werden müssen, aber: Anfeindungen oder sonstiges im Widerspruch zum Ham Spirit stehendes Verhalten ist unmoralisch und weder sinnvoll noch tolerabel.

Easily upgrading all OpenWRT packages

For some reason, opkg, the package manager of OpenWRT, has a function to list all upgradable packages, but none to upgrade them all – you need to type each one in by hand.

Or you do it like this:

#!/bin/ash
opkg update
opkg list-upgradable | cut -d " " -f 1 | xargs opkg upgrade

As usual, just paste the three lines of script above into a plain text file and make it executable with chmod u+x <filename>.

Hope this can help some people out there! 🙂

Frischer Wind auf Kurzwelle

Die Rundfunkfrequenzen unterhalb von 30 MHz sind aus kommerzieller Sicht inzwischen wohl zweifellos klinisch tot. Und anders als im UHF-Bereich, wo im Rahmen der aktuellen Umstellung auf DVB-T2 erneut kräftig Frequenzen zugunsten von Mobilfunk umgewidmet werden, scheint es für die Kurz-, Mittel- und Langwellen-Rundfunkbereiche bislang keine großen Begehrlichkeiten zu geben. Das verwundert wenig, ist doch die dort verfügbare Bandbreite stark begrenzt – und Bandbreite ist heutzutage schließlich die Maxime. Digitale Aussendungen in diesen Bereichen wurden zwar immer mal wieder getestet, sind aber nie wirklich über das Versuchsstadium hinausgekommen, zumindest nicht in Deutschland. Und Überreichweiten mögen uns Funkamateure zwar erfreuen, sind aber aufgrund schlechter Planbarkeit und möglicher Interferenzen für kommerzielle Nutzer wohl eher ein Minuspunkt.

Inmitten der Brache des AM-Rundfunks zeigt sich nun aber schon bereits seit einiger Zeit eine Entwicklung, mit der so wohl nur die Wenigsten gerechnet hätten: Die rechtlichen und technischen Zugangshürden zu Rundfunkaussendungen in den AM-Bereichen sind gering geworden, und so gibt es zahlreiche neue nichtkommerzielle Sender, deren Hauptantrieb Spaß am Medium ist. Ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich sage dass dies wohl die spannendste Entwicklung im Rundfunk seit der Blüte der Piratensender ist. Natürlich gibt es spätestens seit der großflächigen Verbreitung von Breitband-Internet auch zahllose Webradios in unterschiedlicher technischer und inhaltlicher Qualität, aber die meisten Leser dieses Artikels dürften mir sicher zustimmen dass Radio ohne Hochfrequenz einfach nicht dasselbe ist. 🙂 (Und nein, die freiverkäuflichen FM-Transmitter zählen nicht!)

Der Anlass weshalb ich diese Zeilen schreibe ist dass ich vorhin beim Durchschalten der Speicherplätze meines Kurzwellentransceivers auf dem Weg zum 40m-Band auf der 6070 kHz „hängenblieb“ – der Frequenz also, auf der auch Radio DARC sendet. Vorhin war es aber das Programm von Radio Sylvia, was meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Wie der Name schon vermuten lässt handelt es sich dabei um einen ehemaligen Piratensender, der inzwischen legal als Webradio existiert und einzelne Sendungen auch über angemietete Kurzwellensender verbreitet. Leider bekam ich nur die letzte halbe Stunde mit, war aber dennoch ziemlich angetan von der Musikauswahl, die man selbst bei Spartensendern auf UKW so wohl kaum finden würde. So macht Radio hören mal wieder Freude! In den bevorstehenden Urlaub kommt jedenfalls wieder ein Kurzwellenempfänger mit.

Noch kurz zu den technischen Parametern: Obwohl die Sendeanlage von Channel 292, welche die Frequenz 6070 kHz nutzt, sich bei Ingolstadt befindet und mit „nur“ 10 kW arbeitet, konnte ich die Sendung durchgängig mit S9+10 und ohne Fading oder Phasenauslöschungen empfangen. Als Empfänger diente mein Icom IC-728 mit einer Drahtantenne von ca. 20 Metern Länge. Die NF-Wiedergabe klang teilweise etwas angezerrt, was aber an der Filterung im Empfänger liegen mag, deren Bandbreite für Rundfunk etwas zu gering sein dürfte.