Während der beiden Hauptaktivitätstage auf dem Kronsberg blieb einfach keine Zeit zum Bloggen – daher hole ich das nun, nach ein wenig Ruhe und Zeit zum Verarbeiten der Eindrücke, nach.
Samstag:
Als ich am Nachmittag mit dem Rad am Kronsberg ankam, war der Betrieb bereits in vollem Gang. Neben dem Dipol für die unteren Kurzwellenbänder standen nun auch die Triple-Leg für 20m aufwärts sowie die Langyagi für 2m. Viele old men und Besucher schauten vorbei, verschafften sich einen Eindruck vom Geschehen, oder griffen gleich selbst zu Mikrofon und Kopfhörer, um ein paar QSOs zu fahren. An den insgesamt Stationen (Kurzwelle Phonie, Kurzwelle Digimode, 2m SSB sowie ATV und 2m/70cm FM) herrschte also eine eher lockere Atmosphäre und ein munterer Wechsel. So wurde es nicht langweilig und jeder konnte sich nach Lust und Laune an allem versuchen.
Nebenbei wurde natürlich gegrillt, geklönt und Kaffee getrunken. Passend zum leckeren Kaffee von Lars steuerte Corinna, DL7CJ, noch eine Reihe (glutenfreier!) Mandeltorten aus einem nahe am Fieldday-Standort gelegenen schwedischen Einrichtungshaus bei.
Auch das Wetter spielte mit, sodass wir nach einem etwas durchwachsenen Mittag noch richtig Sonnenschein genießen konnten – wenn auch leider nicht bei so angenehm lauen Temperaturen wie im Vorjahr.
Ich konzentrierte mich neben dem 2m-SSB-Betrieb (wenn ich an Contestbetrieb auf 80m zurückdenke im Vergleich eine Wohltat!) vor allem auf die digitale Kurzwelle. Gegen Abend gab es noch eine schöne Öffnung des 15m-Bandes, die bis nach Mitternacht andauerte. So kamen gleich drei Kanadier ins Log, außerdem unter anderem zwei Brasilianer, zwei US-Amerikaner, Chile und Kuba. Alles mit einer einfachen Drahtvertical und maximal 40 Watt PEP in PSK. Es fasziniert mich nach wie vor, was mit der Leistung einer (inzwischen nicht mehr handelsüblichen) „Glühbirne“ möglich ist!
Am Nachmittag gab es außerdem die unerwartete Freude, die Landung eines Heißluftballons aus nächster Nähe miterleben zu können. Nachdem er bereits längere Zeit relativ geradlinig gesunken war und wir bereits erste Sorgen hatten, er könne sich in der 160m-Delta-Loop von Stefan, DO7OZ verfangen, setzte er schließlich wohlbehalten auf einer benachbarten Wiese auf.
Um 18 Uhr sendete ich den vorher angekündigten Rundspruch auf 28,175 MHz in RTTY – zu meiner Erleichterung ohne Probleme; sowohl der Transceiver als auch der Generator hielten die ca. 25 Minuten Dauerstrich gut durch. Leider stieß die Aussendung auf kaum Resonanz – möglicherweise war die beiläufige Ankündigung in den letzten Rundsprüchen vor der Sommerpause zu sehr untergegangen.
Matthias, DL9MWE und ich überlegen jedoch, unregelmäßig weitere Sendungen dieser Art durchzuführen, möglicherweise auch auf einem anderen Band (anbieten würde sich 80m).
Als ich den Kronsberg gegen 2 Uhr verließ, übernahm Corinna, DL7CJ, die Digimode-Station und nutzte die hervorragende HF-Lage, um ebenfalls Chile sowie weitere DX-Stationen zu arbeiten.
Sonntag:
Abermals klingelte mein Wecker früh, denn wie bereits im letzten Jahr galt es, den sonntäglichen Rundspruch zur Abwechslung mal vom Portabelstandort aus zu übertragen. Die Sendung auf 2m und 70cm verlief etwas provisorisch und nicht ganz pannenfrei, was aber wohlwollend aufgenommen wurde – schließlich sind wir Funkamateure, keine Profis. Und manchmal auch ziemliche Amateurfunker, hi.
Auf ATV hingegen gab es dank der zuverlässigen Sendeanlage von Wilfried, DJ1WF, keinerlei Probleme, und die Zuschauer wurden sogar mit Schwenks und Außenaufnahmen von unserem „Kameramann“ Eugen, DL5UHR, unterhalten.
Nach dem morgendlichen Stress wurde abermals der Grill angeworfen. Die sonnige Mittagszeit nutzten einige Funkamateure, die durch den gehörten bzw. gesehenen Rundspruch neugierig geworden waren, um vorbeizukommen und sich selbst ein Bild zu machen. Ein OM kam sogar extra mit seinem Motorrad aus Bad Pyrmont – eine Strecke von immerhin knapp 100 Kilometern.
Nach ein paar weiteren SSB-QSOs auf 2m hieß es für mich auch schon wieder Abschied nehmen, da ich am Nachmittag noch zur Bandprobe musste.
Ein Gesamtfazit zu ziehen, fällt schwer. Es gibt Dinge, an deren Ende man völlig kaputt, aber glücklich ins Bett fällt, und dieses Wochenende war eins davon. Trotz suboptimaler Umstände lief im Wesentlichen alles gut, das Organisationskonzept ging auf und alle Beteiligten hatten sichtlich ihren Spaß bei der Sache. Sofern sich wieder genügend Helfer finden, steht also wohl außer Frage, dass es auch im nächsten Jahr wieder einen Hannover-Fieldday auf dem Kronsberg geben wird – und insgeheim freue ich mich bereits jetzt darauf. 🙂
Falls es sich organisieren lässt wäre ich außerdem dafür, den Fieldday um einen Tag zu verlängern, damit sich der ganze Aufwand erst richtig lohnt. Aber das wird sich bei der nächstjährigen Planung zeigen. Nun richtet sich sämtliche Vorfreude erstmal auf den Ende Oktober stattfindenden CQ-Worldwide-SSB-Contest, an dem die Clubstation DL0TY von ihrem Heimatberg aus teilnehmen wird.
Vieles habe ich sicher vergessen zu erwähnen, aber beim nächsten OV-Abend der Schwarzen Bären am 12. September wird es bestimmt genügend Gelegenheit geben, den Fieldday gemeinsam, vielleicht auch mit ein paar Videos, Revue passieren zu lassen.